Eigentlich gibt es sie gar nicht: Senioren-Autos, jedenfalls kennt die Automobilindustrie diesen Begriff nicht, meidet ihn regelrecht, denn kein Hersteller wirbt damit, dass sein Neuwagen besonders für Ältere geeignet ist. Eigentlich völlig unlogisch, denn wir allen wissen, dass die Zahl älterer Autofahrer ständig wächst, die Älteren also eine durchaus lohnende Käufergruppe sind. Das gilt gerade und nicht zuletzt für Neuwagenkäufe.
Durchschnittlich sind Menschen, die sich ein neues Auto zulegen, heute 52,6 Jahre alt, hat die Universität Duisburg-Essen herausgefunden.
Auch wenn die Automobilbranche es sich nicht eingestehen will: die Neuwagenkäufer sind eben nicht die von den Herstellern umworbenen 20-35 jährigen. Die kaufen eher einen Gebrauchtwagen oder aber sie verzichten aufs eigene Auto und nutzen Carsharing. Die Älteren dagegen wollen ein eigenes Auto, das belegen zwei Zahlen der Universität Duisburg-Essen eindrucksvoll. Danach sind 44,3 Prozent der Käufer eines Neuwagens 50 bis 69 Jahre alt. Immerhin 13,3 der Neuwagenkäufer haben sogar die 70 überschritten.
Genug Theorie, genug Zahlen. Was ein seniorenfreundliches Auto auszeichnet, möchte ich einmal skizzieren. Dabei geht es vor allem vier Punkte:
Komfort
Ältere Autofahrer lieben es komfortabel. Dabei geht es nicht um eine luxuriöse Sonderausstattung, sondern um Dinge, die das Autofahren leichter und angenehmer machen. Das beginnt bei den Autositzen. Die sollten bequem sein, sollten sich individuell auf den Fahrer oder die Fahrerin einstellen lassen. Dazu gehört auch eine individuelle Höheneinstellung des Sitzes. Rennschalensitze, die man gerade in sportlichen Fahrzeugen findet, sind bei Senioren dagegen kaum gefragt. Wichtig ist für Senioren aber ein hoher Einstieg. Dann kommt man bequem ins Auto und vor allem auch später wieder bequem heraus. Davon profitieren übrigens auch Jüngere. Niedrige Sitze sind da eher eine Qual.
Intuitive Bedienung
Ältere Autofahrer möchten in ihrem Auto das vorfinden, was sie kennen. Eine intuitive, elektronische Bedienoberfläche und vertraute, zuverlässige Schaltknöpfe sind wichtig. So stellt sich schnell ein vertrautes Fahrgefühl ein.
Sicherheit
Dazu gehören elektronische Fahrassistenzsysteme wie beispielsweise ein DCAS (Distance Control Assist System) oder Spurhaltesysteme. Einparkhilfen erleichtern das Fahren im Stadtverkehr und eine Kamera am Fahrzeugheck setzt auch bewegungseingeschränkte Personen in die Lage, den vollen Überblick über das gesamte Auto zu behalten. In meinem letzten Urlaub hatte ich einen Leihwagen mit Heckkamera: wirklich eine sinnvolle Einrichtung!
Raum und Übersicht
Wichtig für Senioren ist, dass ausreichend Platz für Mitfahrer da ist. Außerdem sollte der Kofferraum geräumig und leicht zugänglich sein, damit beispielsweise ein Rollator leicht eingepackt werden kann. Hilfreich sind auch große Fensterfronten und schmale Trägersäulen.
Im Netz findet man verschiedene Tests von besonders seniorenfreundlichen Autos mit unterschiedlichen Ergebnissen - zum Beispiel hier oder auch hier.
Eines zeigen die Tests aber ganz deutlich. Neuwagen für Senioren sind alles andere als rollende Plüschsofas. Ältere schätzen Qualität, sind aber technischen Neuerungen gegenüber aufgeschlossener als manche vermuten. In jedem Fall ist es wichtig, die Preise verschiedener Händler gut zu vergleichen. Und das ist heute dank verschiedener Online Plattformen für Autos zum Glück ganz einfach möglich!
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